Installation, 2014
Konzept und Produktion
Lukas Thiele
Modeling und Animation
Julian Vavrovsky
Konstruktion MDF
Dr. Markus Schein
Programming
Simon Thiele
Sounddesign
Lukas Rabe
Austellungen
02.09. – 06.09.15
Stanzerei, Baden/CH
Im Rahmen des Fantoche Festivals
30.04. – 10.05.15
Projektraum LOTTE, Stuttgart
Im Rahmen des Internationalen Trickfilmfestival ITFS
14.02. – 14.03.15
Galerie Patrick Ebensperger, Berlin
"Monitoring Selected"
12. – 16.11.14
Galerie Coucou, Kassel
Im Rahmen des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofests
Das Interesse an der Zeit und am Umgang mit ihr steigt, sie scheint rarer zu werden, dabei haben wir heute - statistisch gesehen - mehr Freizeit und Urlaub denn je. Die Zeit selbst jedoch hat sich - zum Glück! - nicht verändert, sie fließt. Man kann sie in immer kleinere Portionen zerhacken und es bleibt doch immer etwas übrig.
Bewegte Bilder: Der Begriff stammt aus den Anfangstagen des Kinos und wird noch heute gerne verwendet, immer mit einem leicht nostalgischen Unterton. Denn die Bewegung von Filmmaterial zum Archivieren und zur Wiedergabe von Zeit ist nicht mehr üblich, seit die digitale Revolution auch die Filmlandschaft ordentlich umgegraben hat.
AM RANDE DER ZEIT ist eine Installation bewegter Bilder, die das Prinzips des Zoetrops, der Wundertrommel aus den Kindertagen des Films, aufgreift. Das Zoetrop wird mit einer sehr modernen Technik kombiniert: dem 3D Druck in Gips. Drei am Computer aus digitalen Polygonen erschaffene Menschen werden durch die Verbindung feinsten Gipsstaubs zu konkreten und haptisch wahrnehmbaren Objekten. Diese wiederum betrügen in der schnellen Abfolge von je 100 Figuren auf einem Rad das Auge und verbinden sich wieder zu einer Figur, die belebt scheint. Die Bewegung der Räder als kontinuierliche Bewegung wird durch stroboskopartige Beleuchtung in kleine Portionen zerhackt, die den Moment, in welchem die Figuren ihren vorgesehenen Platz passieren, für den Bruchteil einer Sekunde einfriert. Bewegung und Stillstand ergänzen sich und sorgen durch ihre Verbindung für den Eindruck wahrhaftig lebender, kleiner Figuren.
Die drei Miniaturmenschen - ein Arbeiter, ein Wissenschaftler und ein Taucher - beschäftigen sich in ihrem Tun mit der Maschine, der sie entspringen. Sie versuchen unermüdlich, die Maschine zu beherrschen, sei es durch Interventionen oder durch Regulieren der Parameter. Doch sie entspringen der Maschine und sind deshalb untrennbar mit ihrem stetigen Lauf verbunden, so sehr sie sich anstrengen, sich davon loszulösen.